push bike session is over… ein neuer Kapitel beginnt

Es sind schon fast zwei Wochen vergangen vom letzten Beitrag. Nun bleiben knapp vier Wochen bis zu meiner Rückkehr.

Nach insgesamt 5 mal Schlauch wechseln, eine 15km Fahrt im Regen, einige Hup Konzerte, etliche „your are crazy“, usw. habe ich am Sonntag den 17.4. meine letzte Etappe reine Fahrradfahrt absolviert. Insgesamt bin ich über 900 KM mit ca. 20 kg Gepäck auf der Hinterachse durch die Gegend geradelt. In der untenstehende Tabelle könnt ihr die einzelnen Abschnitte sehen welche ich jeweils an einem Tag hinterlegt habe. Am schluss des Beitrags findet ihr noch einen Link zum zweiten Teil meines Films. 

vonnachKM
PerthFremantle30
FremantleMandurah40 (restlichen 20km Zug)
MandurahRockingham30
RockinghamScarborough Beach55
ScarboroughTwo Rocks55
Two RocksLancelin75
LancelinCervantes85
CervantesJurien Bay30
Jurien BayLeeman45
LeemanDongara90
DongaraLeeman90
DongaraGreen Head15
Green HeadCervantes60
CervantesLancelin85
LancelinTwo Rocks75
Two RocksScarborough55
TOTAL915

Als ich die letzte Fahrt hinter mir hatte, war ich im ersten Moment nur noch froh. Aber schon einige Stunden später, war ich irgendwie traurig, dass es vorbei ist und mein Ziel wie gewünscht erreicht habe. Manche werden sagen, was sind schon 900 km. Für mich bedeutet es aber sehr viel. Noch knapp vor einem Jahr, habe ich das Fahrrad höchstens zwei bis drei mal im Jahr verwendet und nur immer für eine kurze Strecke. Die Herausforderung war entsprechend gross und das Ziel vielleicht etwas zu hoch gesteckt. Heute bin ich aber verdammt stolz dieses Abenteuer unternommen zu haben und ohne Schaden überstanden zu haben.

Nun etwas zu den letzten Fahrten. Die Rückreise von Dongara hatte ja eigentlich gut angefangen. Während der Fahrt wurde ich immer wieder durch überholenden Autos gefeiert und die Wetterlage und der Wind waren meistens optimal.
Ab Leeman hat sich dann das Blatt gewendet. Ich wusste schon im voraus, dass es regnen wird. Deshalb hatte ich mir nur die Strecke von 15km ausgedacht damit ich noch trocken in Green Head ankomme und keinen weiteren  Tag in dieser „von Gott verlassene Gegend“ verbringen muss. Aber??… es kam natürlich anders! Der kleine Caruso steht am Morgen in Leeman auf, schaut aus dem Fenster und was sieht er?? Verdammt es regnet schon und zwar in Strömen. Gut der kleine Caruso lässt sich nicht unterkriegen und bereitet sich vor. Packt alles schön ordentlich zusammen, geht zum Fahrrad und … ?? Genau, das Hinterrad hat keine Luft mehr!! Der kleine Caruso packt also Werkzeug und Ersatz Schlauch aus und wechselt das Ganze. Hoffentlich das letzte Mal, schliesslich ist es schon der dritte platten. Die ersten zwei hatte ich auf der zweiten Etappe von Fremantle nach Mandurah und diese innert eine Stunde. Deshalb hat dann der kleine Caruso das Fahrrad in den Zug geschoben und die letzten 20km so hinterlegt (sind nicht als gefahrene Kilometer ausgewiesen!!).
Die 15km Fahrt war danach ganz ok, obwohl es die ganze Zeit geregnet hat. In Green Head habe ich ich dann gezwungener Massen eine weiteren Tag verbracht da es nicht nur einen Tag geregnet hat, sondern zwei!

SAM_1657 SAM_1658 SAM_1659
Von Green Head auf Cervantes war es schön sonnig aber der Wind war nicht ideal für das Fahrrad fahren. Trotzdem war die Fahrt angenehm und am nächsten Tag konnte ich schon die nächste Etappe in Angriff nehmen. Da hatte zwar klein Caruso die Wettervorhersage studiert und laut Prognosen, sollte der Wind von Süden (ja genau ich muss nach Süden!) erst auf den Mittag aufziehen. Also die Wettervorhersage war nicht schlecht, leider hat sich der Wind etwas früher entschieden zu erscheinen, so dass ich schon um ca. 11:00 Uhr es zu spüren bekam. Einige von euch kennen ja das, du trampelst wie ein irre, es geht bergab aber du kommst nur sehr mühsam voran. Der kleine Caruso muss aber noch ca. 20km fahren und hat schon ca. 60km in den Beinen und verdammt woher kommen alle die Hügel nun her? Auf der Hinfahrt war mir dies gar nicht aufgefallen, da ich an diesem Tag guten Rückenwind hatte. Gut nur nicht den Mut verlieren. Wie kann ich mich motivieren?? Ja denke an den „appel cider“ und einem feinen Mittagessen welches du in Lancelin bekommst. Man glaubt es nicht, aber das hat wirklich geholfen. Nur am Abend war ich fix und fertig und war froh eine weitere Nacht im Hotel gebucht zu haben.

Von Lancelin nach Two Rocks hat zwar das Wetter und der Wind mitgespielt aber die Fahrt selbst war nicht mehr so toll. Es war einiges los auf der Strasse und dauernd wurdest du von Lieferwagen und gestressten Touristen überholt bei denen wohl die Ferien zu ende waren. Dazu kam noch die Müdigkeit der letzten Tagen, welche ich in den Beinen spürte. Wie schon am Anfang erklärt, ich bin eigentlich kein durchtrainierten Fahrradfahrer. Was aber der klein Caruso nicht bemerkt hatte, das Wetter hatte schon etwas damit zu tun. Die Temperaturen waren über 30 Grad und die Feuchtigkeit war über 80%. Dies wurde mir erst bewusst, als mich die nette Dame des Bed & Breakfast darauf aufmerksam machte. Ich hatte alles auf die Müdigkeit geschoben. Und schon wieder bin ich verdammt stolz auf mich! Sorry das muss aber manchmal sein 😉 .

Die letzte Fahrt von Two Rocks nach Scarborough hätte eigentlich unspektakulär verlaufen sollen, aber … was geschieht wenn klein Caruso am Morgen aufsteht und zum Fenstern raus guckt?? Es regnet und… ich habe schon wieder einen Platten!! Na dann, lass mich nicht stressen. Ich mache mal meine Turnübungen (jeden Morgen, jawohl!!), gehe dann mal duschen und dann Breakfast. Danach habe ich mich um „Fury“ gekümmert. Ja mein Velo hat seit kurzem einen Namen.
Dazu eine kleine Geschichte. In Lancelin fährt mir doch ein weitere Spinner mit dem Fahrrad entgegen. Ich voller stolz, I’m also cray, like you! Dieser Kerl lacht und fragt mich ob ich auch mit der Fahrrad unterwegs bin. Mmmmh der Akzent ist nicht einheimisch. Dann frage ich mal von wo er kommt. Und was denkt ihr…?? Natürlich aus der Schweiz!! Nur dieser Kerl ist einwenig Jünger als ich (genau um die hälfte) und hat das vollere Haar.

IMG_3096

Sein Fahrrad hat ein Namen, so musste ich doch meins auch einen verpassen. Nun heisst es Fury!

Zurück zu meiner letzten Etappe. Nach der vierten Reparatur bin ich dann los gefahren und zum Glück war es danach nur bewölkt und ich konnte die letzte Fahrt doch noch richtig gemütlich geniessen.

Seit Dienstag Nachmittag habe ich nun ein Auto und kursiere etwas so umher. Dazu werde ich im nächsten Beitrag etwas darüber berichten.

Und nun zum guter Schluss… Bis heute durfte ich auf meinem Weg einiges schönes erleben. Dazu habe ich wieder einen kleinen Film daraus gemacht welcher ihr hier anschauen könnt und wie üblich in der Photo Gallery sind die neusten Fotos zu finden.

Bis bald und wie die Western Australier immer sagen… see ya!!